Sandspieltherapie

Ich habe eine Idee…

…sagen Kinder und beginnen spontan zu spielen. Jugendliche und Erwachsene benützen das Sandspiel häufig als Ergänzung zum therapeutischen Gespräch. Zum Sandspiel gehört eine Fülle kleiner Figuren und Gegenstände aus allen Lebensbereichen. Und zwei Sandkasten. Eine Welt en miniature im Therapieraum!

Dieses Therapiematerial regt die Fantasie des Menschen an. Er wählt spontan jene Figuren und Objekte, die seine Seele unmittelbar und emotional berühren. Es entstehen nach und nach die ganz eigenen Welten. So bekommen schwer fassbare innere Vorgänge und Befindlichkeiten eine konkrete Form, werden sichtbar, greifbar!

Kinder erzählen dazu oft Geschichten, es sind immer Geschichten, die mit ihrem Leben und mit ihren Schwierigkeiten verbunden sind. Jugendliche reflektieren gerne ihre Welten und versuchen sich dadurch selber besser zu verstehen. Wenn der gute Drache die bösen vereist, ist der Junge daran, seine Ängste zu bezwingen. Oder wenn ein depressiver Jugendlicher sein Bild mit «ich brauche Licht, viel Licht» beginnt, versucht er seiner Sehnsucht nach Leben Ausdruck zu geben.

Auch Erwachsene setzen sich durch ihre Bildgestaltungen mit ihrer eigenen seelischen Befindlichkeiten und mit ihrer Biografie auseinander. Können sie sich in das spielende Tun einlassen, sind sie oft erstaunt über die belebende Wirkung von dem, was sozusagen unter ihren Händen entsteht. Anders als durch Worte kann zum Beispiel der Weg zu den eigenen Gefühlen wieder gefunden werden. 

Sandspieltherapie ist eine psychotherapeutische Methode und basiert auf der analytischen Psychologie C.G. Jungs. Sie wurde von der Schweizerin Dora M. Kalff (1904-1990) entwickelt und wird weltweit angewendet.